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Porno, Performance, Perfektion – wie Medien unser sexuelles Erleben beeinflussen

Aktualisiert: 19. Sept.


Frau hält Schild mit "OWN IT" Botschaft

Ein ehrlicher Blick auf Erwartungen, Selbstbilder und die Rückkehr zur eigenen Lust


In einer Welt, in der Sexualität überall sichtbar ist, auf Social Media, in Serien, in Werbung und natürlich in Pornos, scheint es, als gäbe es klare Vorstellungen davon, wie „guter Sex“ auszusehen hat: leidenschaftlich, spontan, ausdauernd, ästhetisch. Doch was macht das mit uns? Und was passiert, wenn unsere Realität ganz anders aussieht?


Medien als Spiegel – oder als verzerrte Linse?

Pornografie und mediale Darstellungen von Sexualität zeigen oft ein stark vereinfachtes, idealisiertes Bild: Körper sind makellos, Lust ist immer verfügbar, Kommunikation läuft nonverbal und alles endet in einem Höhepunkt. Diese Bilder können faszinieren – aber auch verunsichern. Denn sie setzen Maßstäbe, die mit echtem, menschlichem Erleben oft wenig zu tun haben.


Der Druck, zu funktionieren

Viele Menschen berichten in der sexualtherapeutischen Beratung von einem Gefühl, „nicht zu genügen“. Sie vergleichen sich mit Darstellungen, die inszeniert und geschnitten sind – und fühlen sich plötzlich falsch, wenn sie weniger Lust verspüren, nicht „performen“ können oder einfach andere Bedürfnisse haben. Das kann zu Scham, Rückzug und sogar zu sexuellen Funktionsstörungen führen.


Was fehlt: Nähe, Echtheit, Kommunikation

Mediale Sexualität ist oft körperlich, aber selten emotional. Sie zeigt selten Unsicherheiten, Gespräche, Lachen, Pausen oder Grenzen. Doch genau das macht echte Sexualität aus: Sie ist individuell, lebendig und darf auch mal unbeholfen sein. Wenn wir uns erlauben, unsere eigenen Bedürfnisse zu entdecken – jenseits von Bildern und Erwartungen – entsteht Raum für echte Verbindung.


Wege zurück zur eigenen Sexualität

  • Reflektieren: Welche Bilder prägen mein sexuelles Selbstbild? Woher kommen sie?

  • Entlasten: Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ in der Sexualität – nur das, was sich für dich stimmig anfühlt.

  • Kommunizieren: Sprich mit deinem Partner/deiner Partnerin über Wünsche, Unsicherheiten und Grenzen.

  • Entdecken: Was erregt dich wirklich? Was fühlt sich gut an – körperlich und emotional?

  • Begleitung suchen: Sexualtherapie kann helfen, sich selbst neu zu begegnen – ohne Druck, mit viel Verständnis.


Fazit: Deine Sexualität gehört dir

Medien können inspirieren – aber sie dürfen nicht diktieren. Deine Sexualität ist einzigartig, wandelbar und darf sich entwickeln. Wenn du dich von Bildern und Erwartungen befreien möchtest und neugierig bist, was sich darunter zeigt: Ich begleite dich gern auf diesem Weg.

 
 
 

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